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Fahrenheit 451 Von Ray Bradbury

Bühnenfassung von Susanne Draxler und Mimu Merz Eigenproduktion. Premiere: Sa 3. Oktober 2020, 20 Uhr.

PRESSETEXT:

“Unsere Amtsträger werden es nicht zulassen, dass das Glück unseres Staates gefährdet wird. Die Feuerwehr ist dazu da, die Demokratie zu verteidigen.”
Der dystopische Klassiker „Fahrenheit 451“ aus dem Jahr 1953 hat auf erschreckende Art und Weise unsere Gegenwart vorhergesehen: Bradbury prophezeit darin den visuell-digitalen Informationsfluss und seine Manipulationsmöglichkeit. Aus welchen Quellen setzt sich das Weltbild eines heutigen Menschen zusammen – aus journalistisch aufbereiteter Information, staatlicher Propaganda oder doch eher aus Social-Media- Algorithmen?
FAHRENHEIT 451 spielt in einem übermächtigen Staat, der die Bevölkerung bewusst unmündig hält, indem das Lesen von Büchern und damit einhergehend das Bilden von eigenständigen Gedanken und Gefühlen untersagt werden. Diese gelten als gefährlich, da sie die Gesellschaft destabilisieren könnten. Bücher werden als Hauptgrund für nicht systemkonformes Denken und Handeln angenommen und deshalb rigoros verboten. Die Bevölkerung wird mit sedierenden Drogen und Unterhaltungsmedien wie allgegenwärtigen Bildschirmen dumpf und ruhig gehalten. So wird sie vom eigentlichen politischen Geschehen geschickt abgelenkt.
Zum Aufstöbern aller noch existierenden Bücher und ihrer anschließenden Zerstörung gibt es die Feuerwehr – zweckumgekehrt Brände zu legen anstatt dieselben zu löschen. Der Protagonist Montag ist ein Feuerwehrmann, dem nach und nach Zweifel an der Richtigkeit seines Tuns kommen. Nachdem er zwei Frauen begegnet, die das autoritäre System hinterfragen bzw. sich dagegen auflehnen, beginnt auch er, dieses System und seine Unterdrückungsmechanismen infrage zu stellen.
Susanne Draxlers und Mimu Merz’ Ansatz ist es, mit ihrer Bearbeitung des Romans eine mögliche und vielleicht sehr nahe Zukunft zu zeigen, in der Politik nicht mehr von der Bevölkerung mitgestaltet wird, sondern eine virtuelle Macht die Herrschaft über das Bewusstsein der Menschen übernommen hat. Die neue Herrschaftsform ist die digital-totalitäre Diktatur. Das Erschreckende in diesem Zukunftsszenario ist, dass diese Diktatur vom Willen des Volkes getragen ist. Die Theaterfrau Susanne Draxler und Mimu Merz, Spezialistin für Visuals und elektronische Sounds, entwickeln gemeinsam einen faszinierenden Ausblick in eine Welt, die nur ein paar Atemzüge weit von uns entfernt sein könnte.
Es spielen
Regie
Textfassung Videoregie/Sounds Ausstattung Dramaturgie Regieassistenz Regiehospitanz
Jens Claßen, Michaela Kaspar, Raphael Nicholas, Lisa Schrammel, Georg Schubert
Susanne Draxler
Susanne Draxler und Mimu Merz Mimu Merz
Elisabeth Gressel
Tina Clausen
Renate Vavera
Marissa Hübel

3. Oktober 2020 20:00 Uhr

das TAG

"Das TAG – Theater an der Gumpendorfer Straße – in Wien produziert mit viel Leidenschaft und Anspruch kurzweiliges, zeitgemäßes Sprechtheater."

Gumpendorfer Straße 67, 1060 Wien