FM4 Präsentiert: Björk (ISL)
Die eine isländische Sängerin, Musikproduzentin, Komponistin, Songwriterin und Schauspielerin kommt wieder nach Österreich!
Björks neues Album „Fossora“: Verästelte Existenzauslotung, gedüngt mit schwarzer Vulkanasche.
Seit Beginn ihrer Karriere erklärt Björk, sie möchte mit ihrer Musik der Natur Tribut zollen, Landschaften und DNA-Sequenzen vertonen oder klanglich die Frage stellen, was Natur ist, was Leben ist und was wir eigentlich für Geschöpfe sind, dass wir uns diese Fragen stellen.
Wer dieser Tage Spaß mit Björk haben will, der oder dem sei ihre Podcast Serie „Sonic Symbolism“ empfohlen. Dort gibt es Björk im Gespräch mit langjährigen Freundinnen. Zu jedem ihrer Alben gibt es eine eigene Folge, inklusive exakter Typisierung welchen Gefühlen, Farben und Lebenssituationen dieses Album entspricht.
Sehr schön ist, wie sie in der ersten Folge ihren Pioniergeist und ihre scheinbar nur aus ihr selbst kommenden Fähigkeit, etwas vollkommen Eigenes und Neues zu schaffen beschreibt:
„So, I was really focused on, that I have the right to be one day silly, the next day clever, and then humorous. And happy and sad and angry. And dressed like a clown, dressed like a mother, and dressed you know, sexy if I wanted to. And like a techno person next day. So, it was very much about that statement, too. To have access to this diversity as a woman, to not be pinpoint into one role. To be able to be, you know, like, you have all the smurfs, but you just have one female smurfette. But to say, ‚Okay, I wanna be all the smurfs.‘ You know, like, that’s my rebellion.“
Oder anders formuliert: Mit „Fossora“ setzt die Songwriterin, Produzentin und Multimedia-Visionärin Björk ihr Projekt fort, persönliche Erfahrungen mit großen Prinzipien von Sein und Werden verknüpfen - sich selbst im Universum und das Universum in sich selbst zu vertonen.
Auf ihrem inzwischen zehnten Album "Fossora“ führt Björk ihre Universen erschaffende Schlumpf-Rebellion fort und begibt sich in das Zauberreich der Pilze. Geheimnisvolle, miteinander kommunizierende Wesen, die nicht Tier und nicht Pflanze sind und die sich seit der Pandemie auch in einem popkulturellen Kontext einer steigenden Beliebtheit erfreuen.
„Fungal City“, ein Song aus „Fossora“, klingt wie ein Vorschlag, sich von der verwobenen Existenz der Mycelien etwas abzuschauen.
„Fungal City“ ist wie ein Ausflug in eine Puppentrickfolge der Moomins, während im Nebenzimmer die große Schwester Proto- Rave-Geballere aufdreht und noch ein Zimmer weiter ein Streichquartett probt und serpentwithfeet schaut auch vorbei. Der Name der Nummer macht Sinn: „Fungal City“ klingt tatsächlich wie die Klangkulisse einer nicht unbedingt von Menschen gebauten Stadt.
Björk baut konsequent an ihrer - man verzeihe mir das Wort, aber es ist der einzige Fall, wo ich seine Verwendung für unverzichtbar halte - idiosynkratischen Klangwelt und Ästhetik. Das ist oft interessant, meistens faszinierend und manchmal anstrengend, immer intensiv.
Den Lockdown hat die 56-jährige Weltreisende Björk in Rekjavik verbracht. Eine erzwungene Heimkehr, die sie aber, so klingt es zumindest in Interviews, durchaus genossen hat:
“I’ve never had such a great time as these eighteen months in the pandemic, waking up every day in my bed, always so surprised and grounded and calm. I’ve not been that pumped since I was sixteen."
Alle alten Freundinnen waren wieder da und gemeinsam mit ihnen inszenierte Björk ihr privates Homecoming Revival mit Gabba, wie es in den 90er Jahren aus Rotterdam gepoltert hat.
"Crazy DJ nights, where 20 people could come and I always ended up DJing just gabber”.
Alle waren bis Mitternacht volltrunken, sind herum gehüpft und haben das Wohnzimmer bei 180 BPM zum Thunderdome transformiert. "Fossora“, sagt Björk, ist „for people who are making clubs at home in their living room, restricted to their ‚Christmas bubble‘“ und weiter vergleicht sie das Album mit “a man who was headbanging, then sat down again and had another glass of red wine, and everyone is home by 10 o’clock, done with the dancing and everything”.
Text: Natalie Brunner
Björks neues Album „Fossora“: Verästelte Existenzauslotung, gedüngt mit schwarzer Vulkanasche.
Seit Beginn ihrer Karriere erklärt Björk, sie möchte mit ihrer Musik der Natur Tribut zollen, Landschaften und DNA-Sequenzen vertonen oder klanglich die Frage stellen, was Natur ist, was Leben ist und was wir eigentlich für Geschöpfe sind, dass wir uns diese Fragen stellen.
Wer dieser Tage Spaß mit Björk haben will, der oder dem sei ihre Podcast Serie „Sonic Symbolism“ empfohlen. Dort gibt es Björk im Gespräch mit langjährigen Freundinnen. Zu jedem ihrer Alben gibt es eine eigene Folge, inklusive exakter Typisierung welchen Gefühlen, Farben und Lebenssituationen dieses Album entspricht.
Sehr schön ist, wie sie in der ersten Folge ihren Pioniergeist und ihre scheinbar nur aus ihr selbst kommenden Fähigkeit, etwas vollkommen Eigenes und Neues zu schaffen beschreibt:
„So, I was really focused on, that I have the right to be one day silly, the next day clever, and then humorous. And happy and sad and angry. And dressed like a clown, dressed like a mother, and dressed you know, sexy if I wanted to. And like a techno person next day. So, it was very much about that statement, too. To have access to this diversity as a woman, to not be pinpoint into one role. To be able to be, you know, like, you have all the smurfs, but you just have one female smurfette. But to say, ‚Okay, I wanna be all the smurfs.‘ You know, like, that’s my rebellion.“
Oder anders formuliert: Mit „Fossora“ setzt die Songwriterin, Produzentin und Multimedia-Visionärin Björk ihr Projekt fort, persönliche Erfahrungen mit großen Prinzipien von Sein und Werden verknüpfen - sich selbst im Universum und das Universum in sich selbst zu vertonen.
Auf ihrem inzwischen zehnten Album "Fossora“ führt Björk ihre Universen erschaffende Schlumpf-Rebellion fort und begibt sich in das Zauberreich der Pilze. Geheimnisvolle, miteinander kommunizierende Wesen, die nicht Tier und nicht Pflanze sind und die sich seit der Pandemie auch in einem popkulturellen Kontext einer steigenden Beliebtheit erfreuen.
„Fungal City“, ein Song aus „Fossora“, klingt wie ein Vorschlag, sich von der verwobenen Existenz der Mycelien etwas abzuschauen.
„Fungal City“ ist wie ein Ausflug in eine Puppentrickfolge der Moomins, während im Nebenzimmer die große Schwester Proto- Rave-Geballere aufdreht und noch ein Zimmer weiter ein Streichquartett probt und serpentwithfeet schaut auch vorbei. Der Name der Nummer macht Sinn: „Fungal City“ klingt tatsächlich wie die Klangkulisse einer nicht unbedingt von Menschen gebauten Stadt.
Björk baut konsequent an ihrer - man verzeihe mir das Wort, aber es ist der einzige Fall, wo ich seine Verwendung für unverzichtbar halte - idiosynkratischen Klangwelt und Ästhetik. Das ist oft interessant, meistens faszinierend und manchmal anstrengend, immer intensiv.
Den Lockdown hat die 56-jährige Weltreisende Björk in Rekjavik verbracht. Eine erzwungene Heimkehr, die sie aber, so klingt es zumindest in Interviews, durchaus genossen hat:
“I’ve never had such a great time as these eighteen months in the pandemic, waking up every day in my bed, always so surprised and grounded and calm. I’ve not been that pumped since I was sixteen."
Alle alten Freundinnen waren wieder da und gemeinsam mit ihnen inszenierte Björk ihr privates Homecoming Revival mit Gabba, wie es in den 90er Jahren aus Rotterdam gepoltert hat.
"Crazy DJ nights, where 20 people could come and I always ended up DJing just gabber”.
Alle waren bis Mitternacht volltrunken, sind herum gehüpft und haben das Wohnzimmer bei 180 BPM zum Thunderdome transformiert. "Fossora“, sagt Björk, ist „for people who are making clubs at home in their living room, restricted to their ‚Christmas bubble‘“ und weiter vergleicht sie das Album mit “a man who was headbanging, then sat down again and had another glass of red wine, and everyone is home by 10 o’clock, done with the dancing and everything”.
Text: Natalie Brunner
19. September 2023 20:00 Uhr