FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

O-Töne Literaturfestival

O-Töne ist ein seit 2004 alljährlich veranstaltetes Literaturfestival zur zeitgenössischen österreichischen Literatur im MuseumsQuartier in Wien. Die Lesungen finden bei freiem Eintritt unter offenem Himmel in der Dämmerung an verschiedenen Orten innerhalb des Museumskomplexes statt.

PRESSTEXT:

Nach den Einsamkeiten der Pandemie, rechtzeitig zu dieser 20. Jubiläuumsausgabe der O-Töne, kehren jetzt die gesellschaftlichen Verhältnisse in die österreichische Literatur zurück. Aber auch eine ernsthafte Sorge um den Planeten, den wir bewohnen, wird laut. Birgit Birnbacher wirft einen soziologischen Blick auf ein Dorf im hintersten Salzburg und fragt sich, wovon denn die Leute leben sollen, wenn sie keine Arbeit mehr haben. Ana Marwans Heldin zieht sich am eigenen Schopf aus der Misere eines Klinikaufenthalts. Teresa Präauer seziert in mehreren erzählerischen Anläufen eine boboeske Essensrunde. Milena Michiko Flašars japanische Protagonistin kümmert sich raumpflegerisch um die irdischen Überreste Alleinstehender. Tonio Schachinger versetzt den Schüler Gerber in eine digitale Umgebung. Sabine Gruber prüft die Ablaufdaten der Liebe angesichts des Todes. Bei Laura Freudenthaler wird das Leben zu einem Überleben globaler Bedrohungen und bei Franz Schuh begegnet uns ein Mann ohne Beschwerden. In einem doppelt ironischen Sinn, nämlich nur vermeintlich ohne körperliche Leiden und auch nur vermeintlich ohne Grund, sich zu beschweren.

Auch die literarischen Debüts begeben sich heuer wieder unter Menschen. Bei Eva Reisinger brauchen Männer starke Nerven. Greta Lauer und Johanna Sebauer beschreiben echt seltsame Dörfer. Cornelia Hülmbauers Dorf ist ziemlich normal, das Familienbild um eine Autowerkstatt gruppiert. Fabian Wakolbinger begibt sich in Gesellschaft von Obdachlosen. Karoline Therese Marth schafft sich schreibend ein kleines Paradies. Bei Luca Kieser geschieht unter Wasser Bedrohliches und bei Matthias Gruber geht es um nichts Geringeres als ein Weiterleben im Müll. Eher betrübliche Aussichten. Oder auch haarsträubende. Schauen Sie sich das an!

Text: Daniela Strigl, Klaus Kastberger

7. Juli bis 25. August 2023

MQ Hofstallung

Museumsplatz 1, 1070 Wien