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Faber (CH)

Nachdem er unlängst im Trio mit Sophie Hunger und Dino Brandão in Linz gastiert hat, kommt Faber jetzt noch einmal in eigener Sache zurück in den Posthof.

Mit seinen Liedern, die ein Spiegel der Gesellschaft sind, aber gleichzeitig mehr denn je auch von den persönlichen Befindlichkeiten und aus dem Leben dessen erzählen, der sie singt. Weil das eine das andere bedingt, wir alle ein Produkt der Gesellschaft sind, in der wir leben und diese gleichzeitig mitgestalten. Insofern gelingt Faber die höchste Kunst des Pop: aus eher introspektiven Betrachtungen und eigenem Erleben zu Momenten von universeller Gültigkeit zu gelangen.

Mit seinem Debütalbum "Sei ein Faber im Wind" legte er 2017 den Startschuss für eine schon jetzt beeindruckende Karriere: Drei ausverkaufte Tourneen, Headlinerslots auf geschmackssicheren Festivals, gefeiert von Kritik und Fans gleichermaßen. Gemeinsam mit seiner Band steht Faber nun schon seit Jahren gemeinsam auf der Bühne. Und das hört man: Faber live - das groovt, ist trickreich, flüssig und klingt wie aus einem Guss. Blindes musikalisches Verständnis.

Auch auf seinem zweiten Album "I Fucking Love My Life" arbeitet Faber eher wie ein beobachtender Schriftsteller, als dass er so beliebten authentisch-melancholischen Formatradio-Songwriter mit Dreitagebart gibt. Wegen dieser Rollenspiele ecken seine Songs an und bringen die Ambivalenzen der Jetzt-Zeit drastisch und durchaus kontrovers auf den Punkt. Die einen wollen den Planeten retten, fahren aber mit dem SUV zum Biomarkt. Die anderen schauen Pornos, können sich aber nicht mehr verlieben. Allein die Oberfläche gibt noch Halt. Und Faber steht daneben, ein Glas Wein in der Hand und versteht die Welt nicht mehr. Versteht sich selbst nicht mehr. Und tut das, was er am besten kann: Er singt darüber.

Jetzt endlich wieder dort, wo er einfach hingehört: Auf der Bühne, im Club, wenn es draußen dunkel ist. Gucci-Anzug von '96, vollgeschwitzt. Mit Rotweinflecken und Kippe im Mundwinkel. Eine Gitarre in der Hand. Ein paar Zeilen, die so kein anderer schreibt. Mehr braucht er dafür nicht.

28. März 2022 20:00 Uhr

Posthof

Das Kulturzentrum im Linzer Hafenviertel veranstaltet in drei Säalen Events in den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Kabarett und Literatur.

Posthofstraße 43, 4020 Linz